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Sozusagen Paris

Roman
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Kermani, Navid
Verfasserangabe: Navid Kermani
Jahr: [2016]
Mediengruppe: B.Bell.Erw/L..narr.a
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Inhalt

Ein romanhaftes Gesprächsprotokoll über eine zweifach gespiegelte Liebesgeschichte als Fortsetzungsband von Kermanis Vorgängerroman "Große Liebe". (DR)Bei einer Lesung seines Buches mit dem Titel "Große Liebe" trifft der Autor nach etwa 30 Jahren in einer deutschen Provinzstadt auf die Protagonistin seines Romans, der von einer intensiv empfundenen Jugendliebe im Rauchereck der Schule erzählt. Diese gleichsam von beiden unerwartete wie herbeigesehnte Begegnung findet ihre Fortsetzung im Haus dieser Frau, mittlerweile Bürgermeisterin der Stadt, praktizierende Ärztin und Mutter dreier Kinder. In einer Nacht bei Tee, Wein und einem Joint erzählt die Frau, die Jutta genannt wird, über ihr Leben als Jungärztin in Südamerika, ihre überstürzte Heirat mit einem fliegenden deutschen Urwaldarzt und ihren gegenwärtigen beruflichen wie familiären Alltag, dem sie zwischendurch als praktizierende Tantralehrerin emotional und sexuell entflieht.Das erzählende Ich, das mit dem Autor dieses romanhaften Gesprächsprotokolls identisch zu sein vorgibt, sitzt neben der Frau auf dem Plüschsofa mit Blick auf eine Bücherwand. Dort stehen in alphabetischer Reihenfolge u.a. vorwiegend französische Autoren, die der Mann zum Anlass nimmt, um in Zusammenhang mit ihrer beider Liebes- und Lebensgeschichte einen literarischen Diskurs über die Liebe und ihr Scheitern zu führen. Parallel dazu hat der Ich-Erzähler selbst seine liebe Not, als geschiedener "Protokollant einer fremden Ehe" augenzwinkernd witzige Gespräche in Form von sprachkritischen Streitsequenzen mit dem fiktiven Lektor dieses vorliegenden Romans zu führen.Kein Zweifel, Navid Kermani, ist ein wunderbarer Erzähler, dem es so treffend gelingt, diese kaum zu fassende, mehrstimmige, banale, allgemein menschliche wie gesellschaftspolitische Lebenswirklichkeit der Gegenwart in sprachlichen Bildern und faszinierenden intertextuellen Bezügen einzufangen. Und dennoch: Wie die Heldin in Guy de Maupassants Liebesgeschichte wehmütig "immer an Paris dachte", so empfindet Jutta in Erinnerung an die Liebesnächte mit dem Ich-Erzähler diese wie "sozusagen Paris". Ein Buch, das man voll knisternder erotischer Spannung mit Begeisterung für den vielschichtigen Plot lesen kann, das man aber ebenso ennuyiert durch die ausufernden literarischen Verweise oder durch Erwähnungen von banalen Gesprächsunterbrechungen - wie Pinkelpausen, Wein holen - rasch beiseitelegt. (bn.bibliotheksnachrichten/Jutta Kleedorfer/www.biblio.at)

Details

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Verlag: Carl Hanser Verlag
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Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Liebe
ISBN: 978-3-446-25276-9
Beschreibung: 283 Seiten
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Sprache: deutsch