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Zweigstelle: FS Savoy - Meran	Standorte: Oate	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

"Was ist das Gedächtnis anderes als ein Aufbewahrungsort für alles, was dazu verdammt ist, vergessen zu werden?" Madeleine, die Ich-Erzählerin, nimmt ihre 35 Jahre alten Aufzeichnungen zur Hand, erzählt die Geschichte von "Foxfire", der Mädchengang, der sie Anfang der 50er Jahre angehörte, wird wieder zu "Maddy Monkey".

"Foxfire" ist mehr als nur eine Gang, es ist eine Gemeinschaft von Blutsschwestern, in der Solidarität und Treue alles zählt. Ist Familie, wo die Herkunftsfamilie versagt. Die Mädchen wissen, dass sie am Rand stehen, nicht dazu gehören - aber sie gehören zueinander. Und sie haben eine Anführerin, die wie ein Leitstern für sie ist: Die charismatische Legs bringt ihnen bei, wie man sich zur Wehr setzt, vor allem gegen die Männer. Denn die sind der Feind. Geile, perverse Schweine, die sich an minderjährigen Mädchen vergreifen, sich ihrer Überlegenheit gewiss sind. Zu gewiss. Denn "Foxfire will Rache", wie es bald in flammenden Lettern zu lesen ist. Und diese Rache üben sie - mit Einfallsreichtum, Gnadenlosigkeit und auch mit Gewalt. Anfangs wachsen die Mädchen aneinander, genießen das Gefühl, nie mehr einsam zu sein. Doch dann wird Legs nach Red Banks geschickt, einer gefängnisartigen Besserungsanstalt, in der sie gequält und gedemütigt wird, ihr Hass gegen "die anderen", die Privilegierten, wächst. Wie ihre Kompromisslosigkeit, die die Gruppe in den Abgrund führt …

So, wie Madeleine Jahrzehnte nach den Ereignissen erzählt, im Präsens, an besonders emotionalen Stellen wie der Schilderung des Aufnahmerituals atemlos, ohne Satzzeichen, spürt man, dass die alten Wunden nie verheilt sind. Da hilft es auch nicht, wenn das erzählende Ich retrospektiv sich selbst zur dritten Person distanziert.

Beide Mädchen scheitern, die wilde, irrationale, visionäre Legs in ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Gleichheit ebenso wie Maddy auf ihrer Suche nach Geborgenheit und Anerkennung. Es gibt kein Happy End, keine Freundschaft für immer. Was bleibt, sind Erinnerungen, die wie die Flammen-Tätowierung auf Maddys Schulter nie verblassen werden. Und ein Buch, das man nicht so schnell vergisst. (1000 und 1 Buch/Karin Haller/www.biblio.at)